Finanzierung: Wann sich Leasing lohnt
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Finanzierung: Wann sich Leasing lohnt

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Für Unternehmer kann es sinnvoll sein, Autos oder die Büroausstattung zu leasen. Doch man sollte die Angebote miteinander vergleichen und verhandeln.

Autos zu leasen ist schon lange üblich. Doch seit einiger Zeit erlebt auch die zeitlich begrenzte Nutzung von anderen Gütern einen Boom. Großkonzerne, Mittelständler und Freiberufler mieten oder leasen Büroausstattungen, IT-Produkte, E-Bikes oder Kaffeemaschinen. Die Möglichkeiten scheinen schier unbegrenzt. Laut Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen sind Leasinggüter im Wert von mehr als 200 Milliarden Euro im Umlauf (Stand Februar 2019). Sie machen mehr als die Hälfte aller außenfinanzierten Investitionsgüter aus.

Was Leasing kostet

Natürlich hat auch Leasing seinen Preis, der in der Regel höher ist als ein Kaufpreis, bei dem man unter Umständen auch von Rabatten profitiert. Doch die Vorteile scheinen auf der Hand zu liegen. Anders als bei gekauften Gütern, die aufgrund der Anschaffungskosten die Liquidität schmälern, „bleibt die Belastung überschaubar und die Kosten sind sehr genau und sauber kalkulierbar“, sagt Sabine Winter, Unternehmensberaterin bei Ecovis in Glauchau. Sie fügt hinzu: „Der Leasingnehmer hat wegen der Laufzeit von meist drei bis fünf Jahren immer die neuesten Geräte oder Fahrzeuge und wenig Reparaturaufwand. Außerdem wird die Eigenkapitalquote nicht belastet.“ Winter hält Leasinglösungen für Unternehmen generell fast immer für besser, „außer sie verfügen über eine hohe Liquidität, die sie nicht brauchen.“ Weitere Vorteile kommen hinzu: Die Bilanzierungspflicht liegt im Normalfall nicht beim Leasingnehmer, der ja nicht Eigentümer wird, sondern beim Leasinggeber. Und Leasing ist schon ab einem Objektwert von 500 Euro möglich. Allerdings ist Winter der Auffassung, dass sich Leasing bei sehr niedrigen Anschaffungskosten bis 800 Euro netto in der Regel weniger lohnt. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis 800 Euro lassen sich nämlich gut sofort abschreiben.

Häufig werden zu den Leasingangeboten „Rundum-sorglos-Pakete“ angeboten: Sie umfassen etwa Lieferung, Einrichtung, Wartung und Versicherungen. Das kann interessant sein: „Da muss man sich um nichts kümmern“, nennt Winter den Hauptvorteil. „In der Regel ist es aber kostengünstiger, wenn man solche Zusatzleistungen separat abschließt“, findet sie. Generell rät sie, Leasingangebote genau zu vergleichen und zu verhandeln. Denn die Angebote der Hersteller, Banken, Händler oder Leasinggesellschaften unterscheiden sich teilweise stark voneinander.

Kaufen oder Leasen: Betriebsausgaben für Drucker über zehn Jahre im Vergleich

Beim Kauf steigen die Belastungen wegen des Kapitalbedarfs für die Anschaffung eines Druckers am Anfang und nach dessen Abschreibung beim Kauf eines zweiten Druckers sprunghaft. In den Zeiträumen nach den Anschaffungen erhöhen sich die Kosten weniger stark als beim Leasing, weil keine Leasinggebühren anfallen.

Das wurde zur Berechnung angesetzt

  • Kauf: Wartungskosten durch externe Servicekraft 250 Euro im Jahr, Steigerung der Wartungskosten um 40 Euro pro Jahr
  • Leasing mit Wartung: Leasingkosten 374,74 Euro netto und Wartungskosten 40 Euro netto jeweils pro Jahr
  • Leasing ohne Wartung: Leasingkosten 374,74 Euro netto, Preis pro Seite für Toner (geschätzt) 0,0035 Euro, Wartungskosten durch externe Servicekraft 150 Euro jeweils pro Jahr

Sabine Winter, Unternehmensberaterin bei Ecovis in Glauchau

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Tel.: +49 89 5898-266 presse@ecovis.com

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