Lohnkostenvergleich: Deutschland steht besser da als Österreich

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München – Rund 10 Prozent weniger Gesamtkosten müssen deutsche Unternehmen bei gleichem Bruttolohn für ihre Mitarbeiter aufbringen als im Nachbarland Österreich und dies gilt für alle Einkommensklassen. Das ergab eine kürzlich von Ecovis veröffentliche Vergleichsrechnung. Bei höheren Einkommen bleibt deutschen Arbeitnehmern zudem mehr Netto in der Tasche. 

Auch wenn beide Länder in die sogenannte Hochlohnland-Kategorie fallen, so gibt es dennoch kleine Unterschiede – in diesem Fall hat Deutschland im Zwei-Länder-Vergleich mit Österreich die Nase vorn, wie auch die drei Rechenbeispiele der Ecovis-Untersuchung mit Jahreseinkommen von 28.000 Euro, 70.000 Euro und 600.000 Euro zeigen (alle folgenden Werte gerundet).

Bei 28.000 Euro Brutto Jahreseinkommen (Alleinerziehende/r mit einem Kind) muss ein deutsches Unternehmen mit allen Nebenkosten 34.000 Euro aufbringen, das österreichische dagegen 36.800 Euro. Allerdings darf sich der Arbeitnehmer im Nachbarland Österreich über etwa 20.600 Euro netto pro Jahr freuen, im Gegensatz zu 19.200 Euro netto hierzulande.

Bei einem Jahreseinkommen von 70.000 Euro (Alleinverdiener/in mit zwei Kindern) sind in Österreich Arbeitgeber und Arbeitnehmer gegenüber den deutschen Nachbarn benachteiligt: Das deutsche Unternehmen muss 82.750 Euro an Gesamtkosten aufbringen, netto bleiben dem Arbeitnehmer 45.100 Euro. Der österreichischen Firma dagegen entstehen Kosten in Höhe von 90.500 Euro, dem Arbeitnehmer bleiben davon lediglich 43.300 Euro netto. „Die Gesamtkosten mit rund 117 Prozent vom Brutto sind im Gegensatz zu Österreich mit Aufwendungen von rund 129 Prozent vom Brutto für die deutschen Unternehmen ein klarer Wettbewerbsvorteil“, kommentiert Gunnar Sames, Steuerberater bei Ecovis, die Zahlen.

Eine noch größere Diskrepanz ist bei Hochverdienern zu erkennen. In Österreich wächst die Mehrbelastung durch die von der Regierung im Rahmen des Abgabenänderungsgesetzes geplante Zusatzsteuer auf Einkommen über 500.000 Euro weiter an: Derzeit belaufen sich bei einem Bruttojahresgehalt von 600.000 Euro die Gesamtkosten auf 670.000 Euro. Wenn Einkommen über 500.000 Euro nicht mehr steuerlich abzugsfähig sind, kommen noch einmal 25.000 Euro Körperschaftssteuer (KÖSt) dazu – Gesamtkosten von 695.000 Euro sind dann fällig. In Deutschland muss die Firma zum Vergleich mit 619.000 Euro rechnen. Hier sind auch die Arbeitnehmer Gewinner: 340.800 Euro bleiben netto unter dem Strich stehen, in Österreich dagegen nur 326.700 Euro.

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