Erfolgsgeschichte Derag: „Größe interessiert uns nicht“
Das "Living Hotel De Medici" in Düsseldorf ist eines der Vorzeigeobjekte der Derag. © Christian Behnke

Erfolgsgeschichte Derag: „Größe interessiert uns nicht“

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Hotels, Apartments und im Hintergrund ein Baukonzern. Unternehmensnachfolger Max Michael Schlereth gibt einen Einblick in das Familienunternehmen Derag.

Viele kennen die Derag Living Hotels. Vor allem die Schmuckstücke wie das Weimarer Hotel „Russischer Hof“ oder das „Living Hotel De Medici“ in Düsseldorf. Doch die Derag Deutsche Realbesitz AG + Co. KG in München hat neben dem Hotelgeschäft auch Apartments für längere Aufenthalte. Pionier in diesem Marktsegment war Derag-Gründer Max Schlereth, der in den 80er-Jahren das Boardinghouse-Angebot in Deutschland für ein- oder zweimonatigen Aufenthalt etabliert hat. Die Derag ist zudem Bauträger und Immobilienverwalter und beschäftigt fast 900 Mitarbeiter. Ihr berühmtestes Bauprojekt ist das Olympische Dorf in München, in dem heute rund 6.000 Menschen leben.

Passende Geschäftsfelder

Auch wenn sich diese Zusammensetzung bunt anhört: „Es passt alles gut zusammen und baut aufeinander auf“, sagt Max Michael Schlereth, Sohn des Gründers. Der 48-Jährige ist Gesellschafter und Vorstand. Er führt das Unternehmen zusammen mit seinem Vater, der es 1951 gegründet hat. Mit seinen 91 Jahren ist er nach wie vor aktiver Aufsichtsratsvorsitzender.

Gefragt, an welchem Geschäftsfeld sein Herz hängt, antwortet Max Michael Schlereth spontan: „Ganz klar am Gastgewerbe. Eigentlich bin ich ein Innenarchitekt im Körper eines Wirtschaftswissenschaftlers.“ Er liebt den Umgang mit Menschen und spricht begeistert von seinen Teams, mit denen er deutschlandweit neue Hotels baut und später einrichtet und vermarktet.

Alle Quellen nutzen

Schlereth hat Betriebswirtschaftslehre studiert. Nach wie vor hat er einen Lehrauftrag an der österreichischen Fachhochschule St. Pölten. Aktuell unterrichtet er aber nur noch eine Woche im Jahr in seinem Spezialgebiet Innovation – oder „wie kommt das Neue in die Welt?“. „Der Unterricht ist mir sehr wichtig. Ich schließe mich mit meinen Studenten für eine Woche ein, und wir machen über die Psychologie und Philosophie hinweg den Innovationsprozess erlebbar.“

Auch für sein eigenes Unternehmen zieht Schlereth daraus Profit. „Anders als etwa im Maschinenbau ist in der Hotellerie die Lohnentwicklung von der Produktivität abgekoppelt“, sagt er. Daher interessiert er sich für künstliche Intelligenz. Denn auch im Gastgewerbe herrscht Fachkräftemangel.

Seine Mitarbeiter kennen Max Michael Schlereth als kreativen Begeisterer. Auch wenn er aktuell neue Hotel-Standorte plant, seine Marktposition interessiert ihn nicht. „Wir sind ein Familienunternehmen. Nicht die Größe, sondern die Gesundheit des Unternehmens steht für mich an erster Stelle.“ Mit Ecovis-Wirtschaftsprüfer Peter Knop als professionellem Berater an seiner Seite fühlt er sich dabei immer „sehr gut aufgehoben und beraten“.

Derag auf einen Blick

Aktuell bietet Derag Living Hotels rund 3.500 Zimmer und Apartments in sieben deutschen Städten und in Wien. Bei der Derag Deutsche Realbesitz AG + Co. KG in München dreht sich alles um die Immobilie. Mit Max Michael Schlereth hat die zweite Generation die Unternehmensnachfolge angetreten. www.living-hotels.com

Peter Knop, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bei Ecovis in München

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