Mit kluger Planung im Ruhestand sparen
Die Mehrheit der Mitglieder im Versorgungswerk ist von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung befreit. Dennoch kann es in bestimmten Fällen sinnvoll sein, Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung zu leisten. Das bringt im Alter finanzielle Vorteile. Ecovis-Rentenberaterin Tanja Eigner in Bad Kohlgrub erklärt, wie das geht.
Frau Eigner, wie werden Krankenversicherungsbeiträge im Ruhestand berechnet?
Die Höhe der Krankenversicherungsbeiträge im Ruhestand hängt davon ab, ob man gesetzlich oder privat versichert ist und ob eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung bezogen wird.
Was heißt das genau?
Bei der privaten Krankenversicherung sind die Beiträge einkommensunabhängig und vom jeweiligen Tarif abhängig. Hier sollten Versicherte dringend auf Altersrückstellungen achten, um die Beiträge im Alter zu stabilisieren. Bei der freiwillig gesetzlichen Krankenversicherung werden bei der Beitragsberechnung alle Einkommensarten angerechnet, die zum Lebensunterhalt zur Verfügung stehen, also beispielsweise auch Miet- oder Kapitalerträge bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Das kann die Beiträge erheblich verteuern.
Und wie können sich nun Versicherte in Versorgungswerken finanzielle Vorteile im Alter sichern?
Wer zusätzlich zur Rente aus dem Versorgungswerk eine gesetzliche Rente bezieht und in der zweiten Hälft e des Berufslebens zu 9/10 Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung war – Kinder werden berücksichtigt –, profitiert von der Krankenversicherung der Rentner (KVdR). In diesem Fall werden bei der Beitragsberechnung lediglich die gesetzliche Rente, die Rente aus dem Versorgungswerk, Betriebsrenten und möglicherweise selbstständige Einkünfte herangezogen.
Welche Voraussetzungen müssen Versicherte dazu erfüllen?
Um einen Anspruch auf Regelaltersrente aus der gesetzlichen Rente zu erhalten, genügt die Erfüllung der Mindestversicherungszeit von fünf Jahren. Fehlende Zeiten lassen sich gegebenenfalls durch freiwillige Beitragszahlungen, aber auch durch die Anerkennung von Kindererziehungszeiten erfüllen.
Was sollten Betroffene also tun?
Die Entscheidung, ob ein Wechsel oder eine freiwillige Beitragszahlung sinnvoll ist, ist individuell und hängt von vielen Faktoren ab. Eine frühzeitige Beratung kann sich lohnen, um im Ruhestand finanziell abgesichert zu sein und Versicherungsbeiträge zu sparen.