Energieffizientes Bauen: Wieder Anträge für BEG-Förderung möglich
Nach dem vorübergehenden Förderstopp im Januar 2022 sind jetzt wieder Anträge für eine Neubauförderung nach dem KfW-Effizienzstandard EH40 möglich. Förderanträge sind ab 20. April 2022 bei der Förderbank KfW zu stellen. Das hat das Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt. Allerdings ändern sich die Förderbedingungen. Welche Regeln jetzt gelten, weiß Ecovis-Fördermittelexperte Andreas Steinberger in Dingolfing.
Begrenzte Mittel
Die Neubauförderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist bis 31. Dezember 2022 befristet. Eine Milliarde Euro steht zur Verfügung. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck geht davon aus, dass die Mittel schnell ausgeschöpft sind. Damit möglichst viele Antragsteller eine Förderung bekommen, habe sein Haus die Fördersätze reduziert und die Förderbedingungen geändert.
Weniger und anders
Die Förderung erfolgt ausschließlich in der Kreditvariante. Zuschüsse erhalten nur noch Betroffene des Hochwassers von 2021. Keine Förderung gibt es mehr für die Effizienzhaus-/Effizienzgebäude-Stufe 40. Förderung bekommen noch die Effizienzhaus-/Effizienzgebäude-Stufen 40 Erneuerbare Energien (EE), 40 Nachhaltigkeit (NH) und bei Wohngebäuden zusätzlich die Effizienzhaus-Stufe 40 Plus. Die Förderung für den Einbau von Gasheizungen ist gestrichen.
Die Höhe der Tilgungszuschüsse beträgt für:
- Effizienzhaus-/Effizienzgebäude 40 EE: 10 Prozent
- Effizienzhaus/Effizienzgebäude 40 NH: 12,5 Prozent
- Effizienzhaus 40 Plus: 12,5 Prozent
Nachhaltigkeits-Klasse bei Nicht-Wohngebäuden
Bei Nicht-Wohngebäuden ist Voraussetzung der Förderung für die Nachhaltigkeits-Klassen (NH-Klassen) in der BEG-Förderung die Auszeichnung der Baumaßnahme mit dem „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ (QNG). Die Kriterien dafür legt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen fest. Notwendig ist eine Nachhaltigkeitszertifizierung durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle vor der Antragstellung.
2023 kommt ein neues Programm
In einem dritten Schritt plant das Ministerium von Januar 2023 an ein neues umfassendes Programm mit dem Titel „Klimafreundliches Bauen“.
Endlich mehr Klarheit
„Nach dem abrupten Förderstopp im Januar war dieser Schritt überfällig“, meint Ecovis-Fördermittelexperte Andreas Steinberger in Dingolfing. „Wer solche Maßnahmen plant, sollte jetzt schnell handeln. Es hat sich gezeigt, dass die Mittel möglicherweise schnell aufgebraucht sind.“