Landwirtschaftliche Unternehmen setzen schon längere Zeit auf digitale Technologien, etwa GPS-gesteuerte Maschinen oder intelligente Fütterungssysteme, um Abläufe effizienter zu gestalten. Wie aber sieht es mit der Digitalisierung kaufmännischer Abläufe aus? Die Redaktion von ECOVIS agrar hat mit Obstvermarkter Johannes Schmid vom Canisiushof in Kösching-Kasing über die Einführung von Datev Unternehmen online gesprochen.

Herr Schmid, Sie stellen Ihre Buchhaltung um. Warum?

Ganz einfach: Datev Unternehmen online, also DUo, vereinfacht die Verwaltung und Buchhaltung massiv. Uns bringt DUo eine ganze Reihe von Vorteilen. Dazu gehört etwa, dass wir immer eine Übersicht über den Ist-Zustand des Betriebs haben, Rechnungen lassen sich leichter finden und Löhne und Auswertungen sind alle gesammelt in einem System bei Datev vorhanden. Wir müssen also nicht alles extra nochmals an einem anderen Ort abspeichern. Das erleichtert die Verwaltungsarbeit enorm. Zudem müssen auch wir Landwirte die gesetzlichen Vorgaben, etwa die E-Rechnungspflicht, einhalten. Das können wir schnell umstellen, weil wir das System schon kennen und für die Zukunft auch hier gut aufgestellt sind.

War die Umstellung nicht zeitaufwendig?

Natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Denn wir müssen ja auch lernen, wie mit den neuen Funktionen umzugehen ist. Das ist schon eine Änderung der Abläufe, und in den neuen Arbeitsrhythmus muss man sich erst einfinden. Das kostet anfangs zwar mehr Zeit, aber das ist bei jeder Neuerung so. Wichtig aus meiner Sicht ist, dass man offen ist für Neues und sich gern damit auseinandersetzt.

Haben Sie sich das ganze Wissen selbst angeeignet?

Nicht ganz. Ecovis hat uns bei der Umstellung kompetent unterstützt. Das ist auch wichtig, denn wir sind ja nicht vom Fach.

Wie lief die Einführung dann ab, und wie lange hat es gedauert, bis DUo gelaufen ist?

Unsere Steuerberaterin Kathrin Heindl von Ecovis in Ingolstadt hat das Programm bestellt und uns per Fernwartung alles detailliert erklärt. DUo ist dann sofort gelaufen. Natürlich gab es anfangs immer wieder Fragen. Dazu konnten wir uns jedoch jederzeit an sie wenden. Sie hat uns dann weitergeholfen. Selbstverständlich muss man sich erst einmal reindenken und die Umsetzung auch wirklich wollen.

Und was hat das gekostet?

Wie es meistens bei Neuerungen so ist, kostet uns die Software nun mehr. Aber sie kann auch mehr. Das erleichtert am Ende unsere Arbeit und auch die Zusammenarbeit mit der Steuerkanzlei. So bleibt mehr Zeit, uns mit Fragen etwa zu Erweiterungen am Hof oder weiteren Standbeinen zu beschäftigen. Das ist uns einfach viel wert.

Vielen Dank für das Gespräch.

Über den Canisiushof

Der Canisiushof wurde 1919 als Bayerischer Landesobstgarten Theissing gegründet. Familie Schmid bewirtschaftet den Hof in Kösching-Kasing seit 1977. Auf rund zehn Hektar und mit drei festen Mitarbeitenden sowie circa zehn Saisonkräften kultiviert der Betrieb Erdbeeren, Kirschen, Äpfel und Birnen und verkauft das Obst im Hofladen sowie auf Wochenmärkten. https://canisiushof.de