Social Media in der Landwirtschaft: Hof und Produkte vermarkten
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Social Media in der Landwirtschaft: Hof und Produkte vermarkten

Ob zur Direktvermarktung oder als Einblicke in den landwirtschaftlichen Alltag – Plattformen wie Instagram oder Facebook bieten unzählige Möglichkeiten, den eigenen Betrieb und seine Produkte optimal zu präsentieren. Wie aber gelingt der Einstieg?

Wollen Betriebe auf Social Media starten, sind als Erstes die Ziele, die sie erreichen wollen, zu definieren: Sollen Produkte verkauft, der Hof bekannter gemacht oder Verbrauchern die Landwirtschaft etwa bei Hofführungen nähergebracht werden? Die Ziele sind der Kompass, nach dem die Kanäle, also etwa Instagram oder Facebook, auszurichten sind. „Schreiben Sie Ihr Ziel auf und überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihre Handlungen darauf abzielen“, empfiehlt Gerlinde Boxleitner, Marketing-Expertin bei Ecovis in München.

Zielgruppenanalyse: Interessenten erreichen

Ist das Ziel definiert, ist zu überlegen, wer angesprochen werden soll und wo die Zielgruppe unterwegs ist. „Informieren Sie sich im Netz über Social-Media-Plattformen und entscheiden Sie, welcher Kanal für Ihre Zielgruppe relevant ist“, sagt Boxleitner. Wichtig ist zu sehen, welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Social-Media-Plattformen haben. Beispiel:

  • Instagram konzentriert sich auf visuelle Inhalte wie Fotos und Videos, beispielsweise vom Hofladen.
  • Bei Facebook lassen sich Textbeiträge einstellen, Gruppen bilden oder Events, etwa ein Hoffest, bewerben.

„Entscheiden Sie sich zu Beginn für ein bis maximal zwei Kanäle, in denen Sie aktiv sein wollen“, rät Expertin Boxleitner.

Beim Inhalt zählt Klasse statt Masse

Qualität ist in den sozialen Medien maßgeblich. So sollten die für den Kanal Verantwortlichen, die sich zum Beispiel für einen Instagram-Account entschieden haben, von Beginn an auf eine gute Fotoauswahl setzen. Hochauflösende und gut in Szene gesetzte Bilder lassen den Auftritt professioneller wirken und heben ihn von anderen ab. Landwirtschaftliche Verbände bieten dazu meist Kurse an, in denen man unter anderem lernen kann, wie mit dem Smartphone ansprechende Fotos und Videos zu erstellen und zu posten sind.

Stetigkeit ist die neue Währung

Soziale Medien leben von der kontinuierlichen Bespielung. „Nehmen Sie Ihre Follower daher regelmäßig mit in den Hofalltag“, sagt Boxleitner und rät: „Antworten Sie auf Kommentare und nutzen Sie Umfragen, etwa welches Produkt Ihre Follower als Nächstes sehen wollen. So binden Sie diese ein.“

Zahlen im Blick behalten

Betriebe, die auf Social Media aktiv sind, sollten sich zudem regelmäßig etwas Zeit nehmen und auf die Entwicklung des Accounts, zum Beispiel mit Instagram Insights, blicken. Es ist meist nicht zu erwarten, dass ein Account von null auf 100.000 Follower wächst. Dennoch ist ein stetiges Wachstum notwendig, um gute Ergebnisse zu erzielen. Stagnieren die Erfolge, gibt es Möglichkeiten, beispielsweise durch bezahlte Platzierungen, neue Follower auf den Account zu locken. „Wie eine optimale Umsetzung aussieht, zeigt die Erfolgsgeschichte des Kirchthanner Hofs. Mit einem authentischen Auftritt auf Social Media hat er seine Bekanntheit stark gesteigert“, weiß Boxleitner.

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