
Wahlprogramme 2025: Was die Parteien zum Thema Steuern planen
Am 23. Februar 2025 ist die Bundestagswahl. Die steuerpolitischen Wahlprogramme der einzelnen Parteien beeinflussen die Entscheidung vieler Wählerinnen und Wähler. Ecovis gibt einen kurzen Überblick über die Vorschläge der einzelnen Parteien zur Besteuerung von Unternehmen und Privatpersonen.
Unternehmensbesteuerung
Sowohl CDU/CSU als auch FDP wollen eine Senkung der Unternehmenssteuerbelastung und eine vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags. CDU/CSU wollen die Abschreibungsdauer aktualisieren und mit Turboabschreibungen für neue Impulse sorgen. Momentan ist ein Verlustrücktrag sowie ein Verlustvortrag nur beschränkt möglich. Hier wollen sowohl CDU/CSU als auch FDP die Möglichkeiten zur Verlustverrechnung verbessern. Zudem planen beide Parteien, die Umsatzsteuer auf Speisen in der Gastronomie – wie während der Corona-Pandemie – wieder auf sieben Prozent zu reduzieren.
Auch die SPD möchte die heimischen Unternehmen stärken. Das will sie aber nicht über eine Steuersatzsenkung erreichen, sondern über Investitionsanreize durch Prämien. So ist zum Beispiel ein Steuerabzugsbetrag für die Anschaffung eines in Deutschland produzierten E-Autos und die Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos geplant. Zur Erleichterung der Unternehmensnachfolge – auch aus der Belegschaft heraus – will die SPD eine neue Rechtsform einführen, die „Gesellschaft mit gebundenem Vermögen“. Und: Die SPD beabsichtigt, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel zu reduzieren, um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten.
Die Idee einer Investitionsprämie für Unternehmen teilen auch die Grünen. Ihnen ist aber zusätzlich noch wichtig, dass Investitionen in Klimaschutz und Energieeffizienz stärker gefördert werden als bisher.
Die Einschätzung der Ecovis-Experten: Aus den Vorschlägen lässt sich erkennen, dass CDU/CSU und FDP überwiegend auf eine Senkung der Steuersätze und den Abbau der Bürokratie setzen, während die SPD und die Grünen die Unternehmen eher durch prämienbasierte Investitionsanreize entlasten wollen.
Besteuerung von Privatpersonen
Die CDU/CSU-Fraktion möchte die Bürger beim Aufbau von eigenem Vermögen unterstützen, indem sie sowohl den Grundfreibetrag als auch die Einkommensgrenze für Spitzenverdiener anheben will. Eine Vermögensteuer lehnt sie – wie auch die FDP – ab. Die Freibeträge in der Erbschaftsteuer wollen CDU/CSU und FDP erhöhen. Die SPD hingegen möchte die vermögensbezogene Besteuerung stärken und auch das Einkommen aus Kapital über den Einkommensteuertarif besteuern. Die Grünen möchten zusätzlich Alleinerziehende entlasten sowie den Arbeitnehmerpauschbetrag auf 1.500 Euro erhöhen.
Immobilienbesteuerung
Die Union setzt auf die Förderung von Wohneigentum. Vor allem Familien will sie es erleichtern, ein Eigenheim zu erwerben. Hierfür plant sie einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer. Auch die FDP schlägt einen Grunderwerbsteuerfreibetrag für die erste selbst genutzte Immobilie von natürlichen Personen vor. Außerdem sollten die Erwerbsnebenkosten fremdgenutzter Immobilien steuerlich sofort abzugsfähig sein.
Die SPD plant dagegen, die Steuerfreiheit für Gewinne aus dem Verkauf von nicht selbstgenutzten Immobilien im Privatvermögen nach einer Spekulationsfrist von zehn Jahren komplett abzuschaffen. Dadurch sollen spekulative Immobilienkäufe eingeschränkt und langfristige Investitionen in den Wohnungsmarkt gestärkt werden.
Fazit
Laut Ecovis-Experten bleibt abzuwarten, ob sich die bisherigen Versprechungen der Parteien auch tatsächlich umsetzen lassen.