Medizintechnik: Geräte-Einkauf leicht gemacht
Viele neue Geschäftsideen entstehen in Berlin. Eine davon ist medizintechnikmarkt.de. Das Start-up für Medizintechnik spart Ärzten Zeit und Geld beim Kauf neuer Geräte.
Warum sich ein Arzt entscheiden sollte, über medizintechnikmarkt.de zu kaufen? Das weiß Sebastian Winkler, einer der beiden Gründer der Online-Plattform: „Ein Arzt kauft im Schnitt nur alle zwei Jahre ein großes Gerät“, sagt der 40-Jährige. Für den Heilberufler ein aufwendiger Prozess, der mit hohen Investitionen verbunden ist. „Weil wir uns bei medizintechnikmarkt.de ständig mit dem Kauf und dem Vergleich von Geräten beschäftigen und mehr als 700 Ärzten im Monat helfen, kennen wir Preise und Leistungsumfang und können so Medizinern eine enorme Zeitersparnis bieten.“ Das i-Tüpfelchen sei, dass es über die Plattform auch eine Ersparnis gebe von bis zu 30 Prozent der Kosten für ein neues Gerät. Wie das möglich ist? „Der Arzt erhält mehr Angebote von passenden Anbietern. Diese wissen auch, dass sie in Konkurrenz stehen. Daher sind sie von vornherein schon preislich flexibler“, ergänzt der promovierte Physiker.
Wie es zu der Idee mit der Online-Plattform kam? Sebastian Winkler hat als Abteilungsleiter eines Glasfaser-Herstellers gearbeitet und dabei die Schwierigkeiten kennengelernt, die Hersteller haben. „Auch Ärzte, die nicht genau wissen, was sie brauchen, kosten viel Zeit“, weiß er. Damals hatte er sich mit dem E-Commerce-Spezialisten Oleg Ishenko, seinem Mitgründer, unterhalten. Die Lösung lautete, über eine Plattform unterschiedliche Geräte mit Leistungsbeschreibung anzubieten, über die der Interessent selbst suchen oder sich gezielt zum Beispiel nach einem Angebot für einen neuen MRT-Scanner erkundigen kann.
Zusammen mit Oleg Ishenko entwickelte Sebastian Winkler die Idee weiter, bis die beiden schließlich 2014 mit ihrer Thalamed GmbH an den Start gingen. Nach nunmehr vier Jahren am Markt beschäftigt das junge Start-up 15 Mitarbeiter für Online-Marketing, IT-Entwicklung und Vertrieb. Namhafte Hersteller wie Miele, Cannon, Siemens, GE oder Esaote konnten die Berliner für ihre Plattform bereits gewinnen. Pro Monat bearbeitet Winklers Team mehr als 1.000 Anfragen von Ärzten. Das Geld für ihre Geschäftsidee bekamen die beiden Gründer von Business Angels und Venture- Capital-Gebern. Über die Berliner Start-up- Szene lernten sie ihren Steuerberater Daniel Frischkorn von Ecovis in Berlin kennen. Als Mentor der Berliner Start-up-Akademie hatte er dort über die Themen Mindestlohn, Praktikanten und Rechtsform gesprochen.
Aktuell sind die medizintechnikmarkt.de-Macher in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig. Im Jahr 2018 wollen sie den Service für Ärzte weiter verbessern und ausbauen. Zum Beispiel durch das Vermitteln von übergeordneten Services, wie spezialisierte Steuerberater, Rechtsanwälte oder Geräteservices.
Seit Februar 2018 arbeitet das Start-up medizintechnikmarkt.de deutschlandweit mit Ecovis zusammen. Zusätzlich zum Service rund um Medizintechnik-Geräte bietet die Online-Plattform über Ecovis steuerliche Beratung an.
Daniel Frischkorn, Steuerberater bei Ecovis in Berlin